Der Publikumspreis des 11mm Fußballfilmfestivals 2020 geht an den Film „Das Wunder von Taipeh“ des Kölner Filmemachers John David Seidler. Die Dokumentation erzählt die erstaunliche Geschichte des Frauenteams SSG 09 Bergisch-Gladbach, das als inoffizielles deutsches Nationalteam 1981 völlig überraschend den Frauen-Weltmeistertitel in Taipeh in Taiwan gewann.
Festivalleiter Birger Schmidt hält es nicht für übertrieben zu sagen, "dass jeder deutsche Fußballfan diesen Film gesehen haben sollte. Weil er erzählt - und das anhand von wunderbarem Archivmaterial und per Erinnerungen der Pionierinnen - wie (lange schon) Fußball auch! von Frauen in diesem Land geliebt und gelebt wurde, wie er funktioniert(e) oder eben nicht".
Petra Landers, Spielerin aus dem damaligen Weltmeisterinnnenteam, war bei der Filmvorführung im Kino Babylon dabei und berichtete hinterher von ihren langjährigen Erlebnissen aus einem Fußballerinnenleben: "Wir Frauen sind dafür zuständig, das einzufordern, was wir wollen!"
"Das Wunder von Taipeh" ist bereits die zweite Dokumentation über das deutsche Frauennationalteam, die bei 11mm den Publikumspreis gewinnt. 2008 erhielt Britta Becker für ihre Weltmeisterschaftbeobachtung "Die besten Frauen der Welt" die Goldene 11 in Berlin. Auch im vergangenen Jahr ging der Publikumspreis an einen Film über fußballspielende Frauen, als der iranische Spielfilm "Aragh-e-Sard" von Soheil Beiraghi in der Zuschauer*innengunst ganz oben stand.