Berlin hat eine lange Nacht der Museen, eine Lange Nacht der Wissenschaften und sogar eine lange Nacht der Religionen. Jetzt hat Berlin dann endlich auch eine lange Nacht der Fußballkneipen.
Unter dem Motto »Der lange Abend der fernen Liebe« öffnen am Samstag, den 14. Januar 2017 elf Fußballkneipen der Hauptstadt ihre Türen. Die dort ansässigen Exilfanclubs präsentieren an diesem Abend von 18-24 Uhr ein fußballkulturelles Programm rund um ihren Lieblingsverein.
So dreht sich im Rössle in Neukölln alles um den VfB Stuttgart, während im Schacht im Berliner Hof der FC Schalke 04 im Mittelpunkt steht. Fans von Borussia Mönchengladbach dürften sich sowohl im Poruzzi im Spree-Eck als auch in der FC Magnet Bar in Mitte besonders wohl fühlen und die Tante Käthe in Prenzlauer Berg beherbergt gleich zwei Exilfanclubs: Die Spree-Bobbeles vom SC Freiburg und die Arminia-Fans Berlin von Arminia Bielefeld.
Selten also war die Gelegenheit so günstig, Fans anderer Vereine kennenzulernen, wie an diesem Abend, denn zu allem kommt noch hinzu: Der Eintritt ist frei!
Eröffnet wird der lange Abend bereits um 17 Uhr in der Tante Käthe (Bernauer Straße 63-64, Prenzlauer Berg). Dort stellt sich Spiegel-Redakteur Michael Wunziger einer Fan-Diskussion zum Thema »Regiert nur noch das Geld den Fußball? Football-Leaks und die Folgen«.
Ebenfalls diskutiert wird um 20 Uhr in der FC Magnet Bar (Veteranenstraße 26, Mitte). Das Thema dort: »Eventfan, Allesfahrer, Ultra… Wer ist der bessere Fan?«
Die Astra Stube Neukölln (Weichselstraße 63, Neukölln) lädt indes bereits um 19.30 Uhr zur Lesung mit Christoph Nagel. Der Autor stellt aus seinem »St. Pauli Album« unvergessliche Sprüche, Fotos und Anekdoten rund um denerfolgreichsten erfolglosen Fußballverein der Welt vor.
Auch auf der Leinwand wird einiges geboten: Neben »Ferne Liebe« und »Matchday«, zwei Dokumentationen über Exilfans in Berlin, werden u.a. »Am Borsigplatz geboren« (20.30 Uhr, Tante Grethe, Stargarder Straße 10, Prenzlauer Berg) über die Gründungsgeschichte von Borussia Dortmund und »Ayaktakimi« (20 Uhr,, Max und Marek, Neue Hochstraße 24, Wedding) über die türkische Fankultur und deren Schwierigkeiten in politisch brisanten Zeiten zu sehen sein.
Insgesamt warten über 30 verschiedene Programmpunkte über die gesamte Stadt verteilt und selbstverständlich sind auch Fans aller Berliner Vereine zum langen Abend eingeladen. Durch die Öffnung der Türen sollen Berührungsängste abgebaut werden und es können Bekanntschaften über die Grenzen des eigenen Fanclubs hinaus geschlossen werden. Getreu dem Motto: »Wer sich kennt, der haut sich nicht« wird so zu einem friedlichen nebeneinander der unterschiedlichen Fanclubs in Berlin aufgerufen. Alle Informationen – sowie das vollständige Programm des Abends – gibt es unter www.exilfans.de.